nach einem Rezept von Siegfried Kröpfl
Anm.: Ganz unten stehen Tipps!
Original Ingredenzien für 2-3 Portionen
400g Gnocchi
1 rote Zwiebel
1 Paprika
Pilze – sensationell wird es mit einer Mischung aus verschiedenen Sorten. zB Kräuterseitlinge und Austernpilzen. Je nachdem was da ist oder dir besser schmeckt. Champignons tuns auch.
Mangold
1 Karotte
Hanfsamen
Obers (Sahne) – Menge nach Gefühl ca. 100 – 150ml
Kurkuma
Paprikapulver (süß)
Salz
bunter Pfeffer
halbe Zitrone oder Limette
Hanföl
1 große Pfanne mit Deckel
1 Topf oder Kasserolle für die Gnocchi
Vorbereitung
Wasser für Gnocchi in einem passenden Topf (oder Kasserolle) aufsetzen.
Rote Zwiebel in feine und Mangold in eher gröbere Streifen schneiden.
Mangold mit Zitrone oder Limette beträufeln und beiseite stellen – den brauchen wir erst ganz zum Schluss!
Pilze halbieren und oder in kleine Stücke schneiden – verschieden groß Schneiden für mehr Struktur!
Paprika in ca 2 x 2 cm große Stücke schneiden.
Karotte in ganz feine Scheibchen schneiden. Am besten mit einem Sparschäler oder noch besser weil schneller mit einer Gemüsehobel. Achtung auf die hübschen Finger!
Karotte mit Zitrone oder Limette beträufeln.
Jetzt kochen wir!
Das Rezept dauert insgesamt nur wenig länger als die Gnocchi zum Kochen brauchen.
Während das Wasser zum kochen gebracht wird:
Pilze in einer großen Pfanne mit etwas Öl anbraten. Herdplatte auf höchste Stufe stellen. Es soll ja schnell gehen.
Ich nehme gerne Rapsöl weil es Geschmacksneutral ist und höhere Temperaturen aushält. Perfekt zum Braten und anrösten.
Die Pilze mit einem Finger voll Salz bestreuen damit sie ihr innewohnendes Wasser abgeben.
Jetzt sollte das Wasser bereits kochen. Eine Handvoll Salz hinein werfen und die Gnocchi hinein legen ohne sich zu verbrühen. (Eine Siebkelle kann dabei von Vorteil sein)
Achtung: Gnocchi sind sehr schnell gar! Wenn sie an der Wasseroberfläche schwimmen sind sie fertig. Das dauert cirka 2-5 Minuten.
Wenn die Pilze Farbe bekommen den geschnittenen Paprika und die Zwiebelscheibchen dazu geben und mitbraten.
Eine Handvoll Hanfsamen auch gleich dazu – die werden dann schön knusprig und sorgen für ein tolles Kau-Erlebnis. Gesund sind sie obendrein.
Ein Gnocchi (Singular, ein Gnocch?) kosten. Wenn es schön mollig weich ist – den Topf über einem Nudelsieb entleeren.
Die Gnocchi in die Pfanne hinzufügen und etwas durchschwenken, damit sie kurz mitbraten und Röstaromen aufnehmen.
Die Herdplatte kannst du jetzt bereits abschalten und mit der Restwärme weiter machen.
Anm.: Die Restwärme des Inhalts und der Pfanne sollte ausreichen. Bei Induktionsherden empfiehlt sich evtl. die niederste Stufe einzustellen. Damit habe ich leider keine Erfahrung.
Je 1 Teelöffel Kurkuma und Paprikapulver (süß) drüber streuen.
Anm.: Paprikapulver wird bei zu starker Erhitzung leicht mal bitter – drum immer erst am Schluss hinzufügen.
Obers (Sahne) nach Gefühl hinzu geben.
That means: Es soll nicht schwimmen oder gar ertränkt werden. Ich nehme dazu gerne eine ALPRO Cooking 250g Packung und gebe etwa die Hälfte hinzu. Das ist wie Cremefine.
Alles vorsichtig verrühren und mit ein bis zwei Finger voll buntem Pfeffer würzen.
„Vorsichtig verrühren“ – nur weil sonst der gesamte Arbeitsplatz voll mit Obers ist und das dann ja irgendwer putzen muss.
Zum Schluss die Mangoldstreifen oben auflegen, mit ein bis zwei Finger voll grobem Meersalz bestreuen, Deckel drauf und rund 5-7 Minuten ziehen lassen.
Portionen hübsch anrichten und mit einem Esslöffel Hanföltoppen.
Wenn kein Hanföl vorhanden ist, probiere ein anderes kaltgepresstes Öl aus, oder lass es einfach weg. Je nach Geschmack.
TIPPS:
Ich hatte keinen frischen Paprika mehr, also habe ich eingelegte Paprika genommen. Durch die leicht süßliche Öl/Essig-Marinade bekam die Speise eine wunderbare Note.
Ist kein eingelegter Paprika zur Hand sollte es auch mit einem Löffel Honig* oder Ahornsirup funktionieren.
Oder du karamelisierst Pilze und Paprika mit einem Esslöffel Zucker. Beim Karamelisieren auf keinen Fall umrühren, sonst entstehen Zuckerklumpen die sich nie wieder auflösen.
Letztens vergaß ich total auf die rote Zwiebel. War auch wunderbar! Als erwachsener Mensch, zum Abendessen, war das wahrscheinlich auch besser so.
Pilze
Kräuterseitlinge werden beim braten leicht etwas zäh. Darum schneide ich die in recht kleine Stückchen.
Austernpilze halbiere, Champignons halbiere und schneide ich in Scheiben. Das macht mehr Spaß beim Essen, wenn man noch was vom Pilz erkennen kann. Es gibt Speisen mehr Struktur.
Paprika rot und oder gelb – zwecks Farbe.
Laut unserem Chili und Tomaten Guru Erich Stekovics sind grüne Paprika noch nicht reif und sollten gar nicht erst verwendet werden.
Wenn du absolutes Haubenniveau kochen möchtest und etwas mehr Zeit hast, gib die Paprika für 10 – 15 Minuten ins Backrohr bei rund 200° bis die Haut schwarz wird. Kann je nach Backrohr auch länger dauern.
Die Haut kannst du dann ganz leicht abziehen, das Fruchtfleisch schneiden und in die Pfanne beimengen.
Dabei kommt auch der Paprika-eigene Fruchtzucker im Geschmack mehr hervor.
Die Haut der Paprika ist, aufgrund des hohen Gerbsäure-Anteils, wie auch die von Tomaten eigentlich nicht verdaulich. Kann also weg, muss aber nicht. Sind ja auch viele Vitamine drin!
Hier ein interessanter Artikel dazu.
Mangold hat wie Rucola von Haus aus eine leicht bittere Note.
Um dem entgegen zu wirken einfach mit Limette oder Zitrone, je nach dem was gerade zur Hand ist, beträufeln, gut verteilen (umrühren) und ein paar Minuten wirken lassen.
In den meisten Rezepten steht, man soll Mangold wie Spinat blanchieren. Das ist laut Herrn Kröpfl absolut nicht notwendig. In diesem Rezept kommt der Mangold so richtig zur Geltung weil er eben noch schön knackig ist. Außerdem bleiben durch das kurze Dämpfen alle Inhaltsstaoffe erhalten.
Karotten werden durch die Säure der Limette/Zitrone auch etwas Gaumenfreundlicher.
Hanföl
Ich habe alle möglichen Produkte aus dem Supermarkt probiert und war nie so richtig zufrieden.
Bei einem veganen Koch-Event von Rinderwahnsinn.at wo ich auch Herrn Kröpfl kennenlernen durfte, der eben dieses Rezept für alle gekocht hat, wurde ich fündig.
Hanföl vom Feinsten!
*Honig
Unter Veganern ist Honig ein absoluter Streitpunkt. Der großartige, leider 2020 verstorbene „Vegana Indiana“, Andreas Bilgeri war ein großer Freund von Honig und hatte einen Imker in der Nachbarschaft, der nur den Überschuss „geerntet“ hat. Somit war Honig für ihn ok. Normaler Weise wird der gesamte Honig den Bienen weggenommen und durch Zuckerwasser ersetzt – das ist dann nicht mehr so ganz im Sinne des Veganismus, weil Tierleid entsteht.
Das muss jeder für sich entscheiden.