Dieses Rezept gehört der Allgemeinheit und wird von Koch zu Koch weitergegeben.
Anm.: Ganz unten stehen Tipps!
Hinweis: Das Wort „Vegan“ lasse ich bei Beschreibungen meist weg – weil ich es einfach nicht mehr hören kann. Natürlich sind vegane Varianten gemeint.
Ingredenzien für 2 Portionen
200g Tofu
1 Zwiebel
1 oder 2 rote Parika
Speck (siehe Tipps) oder Räuchertofu
Olivenöl
Kala Namak
Kurkuma
Soya-Joghurt
Paprikapulver (süß)
Hefeflocken
1 große Pfanne
1 kleine Pfanne
Küchenmaschine, Mixer oder alles sehr fein schneiden
Vorbereitung und gleich loslegen
Tofu auspacken und Flüssigkeit heraus quetschen. Am besten zwischen zwei Lagen Küchenrolle legen und fest drauf drücken oder für ein paar Minuten mit einem Topf beschweren.
Wenn du für das Topping Räuchertofu verwendest, gehst du mit dem genauso um und schneidest ihn dann in feine Streifen oder Würfel.
Pfanne auf höchste Stufe erhitzen.
Währenddessen Zwiebel vierteln und mit der Küchenmaschine kurz zu kleinen Teilchen schreddern. Tofu dazu bröseln und nochmals kurz schreddern. Nur ganz Kurz! Sonst ist alles pulverisiert. Ein wenig Struktur sollte die Masse schon noch haben.
Jetzt den Pfannenboden mit Olivenöl benetzen und die Tofu-Zwiebelmasse in die Pfanne geben.
Ob du jetzt schon mit Kala Namak würzt oder später, ist im Grunde nicht wichtig. Ich mag den Geruch beim Kochen, drum würze ich gleich zu Beginn.
Das lässt du jetzt mal ein wenig brutzeln und hast genug Zeit um den Paprika aufzuschneiden, von den Kernen und weißen Scheidewänden zu befreien, ihn in gröbere Stücke zu schneiden und anschließend in der Küchenmaschine zu schreddern. Auch das nicht zu fein! Es soll ja keine Soße werden.
Zwischendurch kannst du gerne mal die Pfanne schütteln oder umrühren.
Paprika in die Pfanne dazugeben und noch etwas mit braten. Wenn es beginnt Farbe zu bekommen mit Kurkuma bestreuen und gut verrühren.
Ich mag das in Rezepten gar nicht, aber hier bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen: Währenddessen die große Pfanne brutzelt, die kleine Pfanne erhitzen, einen Esslöffel Olivenöl dazu geben und Speck oder Tofu anbraten. Das braucht ja schließlich auch so seine 5 Minuten.
Wir kommen zum Finish und machen schon mal die Herdplatte aus und stellen die Pfanne neben die Herdplatte. Die Restwärme in der Pfanne reicht vollkommen aus.
Jetzt kommt das Soya-Joghurt hinzu. Lieber erst etwas weniger hinzugeben damit es nicht zu flüssig wird. Je nach Menge in der Pfanne sind das so 200 bis 250g. Gut verrühren und dann noch das süße Paprikapulver und einen Esslöffel Hefeflocken hinzufügen. Ein gestrichener Teelöffel Paprikapulver reicht. Je nach deinem Geschmack.
Damit die Masse noch etwas eindickt, kannst du die Pfanne nun wieder auf die noch warme Herdplatte stellen und ein bis zwei Minuten ziehen lassen.
Wenn keiner zusieht, kannst du jetzt auch mal Kosten, ob noch Salz fehlt. Kala Namak ist nicht sooo salzig aber in Kombination mit normalem Salz hab ich schon so meine Wunder erlebt, also Vorsicht 🙂
Den gebratenen Räuchertofu oder Speck auf einem Küchenpapier abtropfen lassen falls es zu ölig sein sollte und beim Anrichten nicht vergessen drüber zu streuen. Nicht lachen, mir passieren so Dinge schon mal 🙂
Hübsch anrichten und wenn frische Kräuter vorhanden sind, ist jetzt der geeignete Zeitpunkt sie zu verwenden. Gut passen würde zB Thymian. Thymian geht immer! Und/oder Basilikumblätter.
Tipps
Anrichten
Die schnellste und einfachste aber nicht weniger schmackhafte Variante ist, die Eierspeis so wie sie aus der Pfanne kommt hübsch anzurichten und mit frischem Brot zu servieren. Wenn du es wie ich gerne etwas schärfer hast, passt die Chilipaste deiner Wahl hervorragend dazu. Ich nehme da natürlich gerne meine eigene, aber es gibt auch Tage wo ich es nicht ganz so scharf mag und greife dann auch schon mal zu Erős Pista (übersetzt: scharfer Peter), eine ungarische Chilisauce die ungemein lecker ist.
Möchte man die Liebste oder den Liebsten beeindrucken oder sich einfach mal selbst verwöhnen, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wie auf dem großen Bild ersichtlich lässt sich die Eierspeis leicht in Paprikaringe einfüllen und auf sanft mariniertem Salat servieren. Getoastetes Brot anbei oder darunter hat auch was besonderes. Vor allem wenn man die „English Man in New York Variante“ macht. Du erinnerst dich sicher an die Songzeile von Sting „I like my toast done on one side“ … schmeckt herrlich!
Die Paprika können dabei kalt oder gebraten sein. Mit oder ohne Haut.
Geröstete Pinien- oder Walnusskerne passen auch hervorragend zur Salat Variante.
Zutaten
Was den meisten Jung-Veganern abgeht ist Käse und Ei.
Nun Käse kann durchaus eine Herausforderung sein wenn man ihn selbst erzeugen möchte und es schmecken soll. Den Geschmack von Ei zu bekommen ist hingegen recht simple.
Das Zauberwort heißt KALA NAMAK, ein indisches Gewürzsalz das durch seinen schwefeligen Geruch stark an Ei erinnert. Du findest es in jedem Reformhaus und inzwischen sicher auch in besser sortierten Supermärkten.
Wenn ich von Speck rede, meine ich diesen hier von Fantastic Foods. Man kann ihn roh oder gebraten genießen und er gehört zu den wenigen Nachbauten die wirklich gut schmecken.
Kalt auf ein Butterbrot oder knusprig gebraten in kleinen Scheibchen als Topping. Immer ein Sitzer!
Bei veganer Ernährung geht es auch immer darum ausreichend Proteine zu sich zu nehmen. Auch dafür ist der Speck hervorragend geeignet.
Update 07 2023: Inzwischen bin ich von diesem Produkt abgekommen und verwende einfachen geräucherten Tofu, fein geschnitten und cross angebraten. Schmeckt herrlich.
Kaltgepresstes Olivenöl
Kaltgepresste Öle eignen sich im Grunde nicht zum Braten! Ganz einfach weil bei zu starker Erhitzung eine chemische Reaktion entsteht die Krebserregende Stoffe frei werden lässt.
Darum groß und fett GANZ WICHTIG: Wenn du mit Olivenöl brätst immer erst die Pfanne heiß machen, dann das Öl dazu und SOFORT das kalte Bratgut dazugeben. Das verringert in der Sekunde die Temperatur. Sollte es doch mal zu rauchen beginnen, denk nicht lange drüber nach, ärgere dich nicht, wirf es einfach weg. Schade drum, aber sicher ist sicher.
Ich würde auch kein anderes kaltgepresstes Öl zum Braten verwenden. Hanföl, Kürbiskernöl … alle schmecken sie kalt vorzüglich als Dressing oder Topping.
Hefeflocken
enthalten nicht nur richtig viele wichtige Vitamine, sie sorgen auch für die richtige Konsistenz.
Mehr Info gibts hier.
